Unzufrieden mit dem derzeitigen Zinsniveau?

Wenn man das aktuelle Zinsniveau betrachtet und mit dem Inflationsziel der EZB betrachtet, merkt man schnell, dass Geld, das am Sparbuch liegt, eigentlich deutlich an Wert verliert. Unter der großzügigen Annahme, dass man am Sparbuch nach KESt 0,65% p.a. bekommt, würden in 15 Jahren aus 100 € schlussendlich 110,20 €. Wenn man die durchschnittliche Inflation von 1,87% p.a. für diese Jahre mitberücksichtigt, hat man nach diesen 15 Jahren eine reale Kaufkraft von 83,37 €. Das macht einen Kaufkraftverlust von 16,63 € und das obwohl 0,65% pro Jahr nach KESt schon sehr großzügig angesetzt ist. Noch viel schlimmer wird’s, wenn das Geld nicht auf einem Sparbuch liegt, sondern bar zuhause. Da haben 100 € in 15 Jahren nur mehr einen reellen Wert von 75,74 € und man verliert somit fast ein Viertel an Kaufkraft.

Alternativen zum Sparbuch

Natürlich gibt es auch die klassischen Veranlagungen, wie Immobilien oder Gold, aber diese sind schwieriger wieder zu verkaufen, wenn man kurzfristig Geld braucht. Um in Aktien und Anleihen investieren zu können, sollte man sich ausreichend damit beschäftigen, um fundierte Entscheidungen treffen zu können. Die Alternativen die Versicherungsunternehmen anbieten würden, wären prämienbegünstigte oder fondsgebundene Lebensversicherungen.

Prämienbegünstigte Lebensversicherung

Bei den prämienbegünstigten Lebensversicherungen sind die Vorteile, dass der Staat 4,25% der jährlichen Einzahlungssumme mit Zuschüssen fördert und dass auf die Zinserträge und Gewinne keine Kapitalertragssteuer zu entrichten ist. Am Ende der Laufzeit, kann man sich das angesparte Kapital als laufende Rente auszahlen lassen und bekommt diese lebenslang, auch wenn in Summe mehr ausbezahlt wird, als eingezahlt wurde. Negativpunkt hierbei ist, dass es keine Mindestverzinsung gibt, da die Versicherung die Prämie sehr konservativ veranlagen muss, was diese Investment allerdings ziemlich sicher macht. Es gibt aber dafür eine Garantie, dass man zumindest sein einbezahltes Kapital und die staatliche Prämie am Ende der Laufzeit wieder herausbekommt.

Fondsgebundene Lebensversicherung

Als Gegenstück zur klassischen Lebensversicherung birgt die fondsgebundene Lebensversicherung viel höhere Ertragschancen, allerdings natürlich auch mehr Risiken. Positiv an dieser Anlageform ist, dass die Einzahlungsbeträge mit 4% Versicherungssteuer endbesteuert sind und somit laufend keine Kapitalertragssteuer mehr zu zahlen ist. Dazu sind manche Produkte in den letzten Jahren jährlich um mehr als 5% gestiegen, was im Vergleich zu einem Sparbuch oder Bausparvertrag wirklich enorm ist und wie gesagt, von diesen 5% ist keine KESt mehr zu entrichten!

Ein weiterer Vorteil ist, dass man hiermit auch als Laie von den positiven Entwicklungen an den Kapitalmärkten profitieren kann, wenn man sich des Risikos bewusst ist, da man in Fonds investiert, die von Experten gemanagt werden und diese auch an einer positiven Fondsentwicklung interessiert sind.

Am Ende der Laufzeit kann man sich das ersparte Kapital entweder zur Gänze ausbezahlen lassen oder eine lebenslange Rente beziehen.

Negativ an dieser Anlageform ist, dass es risikoreicher ist und man auch Kapital verlieren kann, aber wer nochmal an den Artikelbeginn zurückdenkt, der merkt, dass das Geld auch am Sparbuch bzw. unter der Matratze an Wert verliert.

Risiko ist Chance (oder Denkanstoß?)

„Wer nicht wagt, der nicht gewinnt“ ist ein altes Sprichwort, das hier sehr gut passt. Wobei man ja eigentlich sagen muss, dass wer nicht wagt, sogar verliert. Und falls dieser Artikel euch jetzt zum Nachdenken gebracht hat – dann hat er seinen Zweck erfüllt.